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Hundetraining für zu Hause: Die 4 wichtigsten Regeln

Was du für ein entspanntes Zusammenleben mit deinem Vierbeiner beim Hundetraining für zu Hause beachten solltest, erklären wir dir hier.

Wenn der Welpe oder Junghund sich erfolgreich eingewöhnt und ein gutes Vertrauensverhältnis zu seinen Zweibeinern aufgebaut hat, stehen Herrchen und Frauchen oft vor einem Dilemma: Daheim hätten wir gerne die entspannte WG-Atmosphäre mit Kuscheln und Spielen und draußen soll der Hund auf Kommando kooperieren. Was du beim Hundetraining für zu Hause beachten solltest, damit das klappt, erklären wir dir anhand von vier Grundregeln.

  1. Wieso ist Hundetraining für zu Hause notwendig?
  2. Regel 1 beim Hundetraining für zu Hause: Du suchst den Kontakt
  3. Regel 2 beim Hundetraining für zu Hause: Nichts ist umsonst
  4. Regel 3 beim Hundetraining für zu Hause: Der Hund hat einen Platz
  5. Regel 4 beim Hundetraining für zu Hause: Das “Ab”-Kommando
  6. Hilfe, ich schaffe es nicht die Hunderegeln durchzusetzen!
Wieso ist Hundetraining für zu Hause notwendig?

Neben Bindung, Training, Beschäftigung und Spaß miteinander solltest du eines nicht vergessen:
Ein Hund ist ein Rudeltier und das in jeder Lebenslage. Er unterteilt sein Leben nicht in „Draußen beim Gassi gehen, hier muss ich funktionieren“ und „Zu Hause sind wir Freunde auf Augenhöhe“. Damit er sich unter Ablenkung, beim Gassigehen oder im Stress von dir führen lässt, musst du auch drinnen die Führung übernehmen und für deinen Hund Regeln aufstellen. Heißt das jetzt, dass dein Hund daheim nur noch nach dir fressen, nie zum Kuscheln auf die Couch darf, nach dir durch die Haustür gehen muss und nie ein Spiel gewinnen darf? Natürlich nicht! Es bedeutet, dass du drinnen wie draußen die wichtigsten Ressourcen (z.B. Futter, Spielzeug, Kontakt) für deinen Hund verwalten solltest und er es lernt zu akzeptieren, wenn er Ruhe geben soll. Im ersten Moment könnte das sehr streng für dich klingen, schließlich willst du ein gutes Verhältnis zu deiner Fellnase. Aber denke daran, dass du deinem Hund mit einer Routine und klaren Grenzen nur hilfst und euer Zusammenleben für euch beide erleichterst. Denn bekommt dein Hund auf Dauer seine ca. 18 Stunden Schlaf pro Tag nicht und fordert ständig deine Aufmerksamkeit, wird die Überreizung und Übermüdung immer stärker und kann sogar in Verhaltensprobleme wie Aggression münden. Und du musst dein Leben extrem einschränken, wenn du keinen Schritt gehen kannst, ohne deinen Hund zu bespaßen oder zu korrigieren. Deshalb wollen wir dir die folgenden vier Regeln mitgeben, die beim Hundetraining für zu Hause gelten.

WICHTIG: Diese Regeln für Hunde im Haus gelten nur für Tiere mit guter Bindung und Vertrauen zu ihrem Menschen und sind nicht geeignet für Hunde, die noch nicht sicher gebunden sind.

Regel 1 beim Hundetraining für zu Hause: Du suchst den Kontakt

Die erste der Hausregeln für deinen Hund lautet, darauf zu achten, dass dein Hund nicht ständig Erfolg mit aufmerksamkeitsheischendem Verhalten hat. Dein Hund bettelt. Dein Hund fiept ständig nach Aufmerksamkeit. Dein Hund will immer spielen. All das zählt zu genanntem Verhalten und kann auf Dauer für dich und deinen Vierbeiner sehr anstrengend und frustrierend werden. Auch das Suchen von Nähe, Körper- und Augenkontakt, Spielaufforderungen, Anspringen und Anbellen zeigen: Dein Hund will ständig Aufmerksamkeit. Wenn du deinem Hund das Betteln abgewöhnen willst oder dir nicht alle paar Minuten ein Spielzeug bringen soll, ignoriere diese Verhaltensweisen konsequent und räume Spielzeuge und Co. weg, bis dein Zamperl zur Ruhe kommt. Du darfst deinem Hund nicht immer Aufmerksamkeit schenken, Kontakt initiierst in erster Linie du, nicht er!

Regel 2 beim Hundetraining für zu Hause: Nichts ist umsonst

Damit die Verhaltensregeln beim Hund besser ankommen, sollten sie sich für ihn lohnen. Dafür dürfen Belohnungen aber nicht jederzeit frei zugänglich für ihn sein, sondern auf richtiges Verhalten folgen. Belohnungen sind für einen Hund nicht nur Futterstücke, sondern können auch Spiel, Streicheln, Rausgehen, Begrüßen dürfen, Freilauf und mehr sein. Alles, was dein Fellfreund als belohnend empfindet, sollte zum Hundetraining für zu Hause und draußen eingesetzt werden. Er darf beispielsweise nicht auf die Couch, weil er so zuckersüß guckt, sondern weil er brav auf seinem Platz gelegen hat und dann auf Kommando „Hop“ auf die Couch zum Kuscheln springt. Lass dein Zamperl möglichst viele Alltagsbelohnungen erarbeiten und nicht erbetteln. So kannst du deinen Hund erziehen, indem ihr beide möglichst viele Erfolgserlebnisse und Spaß dabei habt.

Regel 3 beim Hundetraining für zu Hause: Der Hund hat einen Platz

Dein Hund kommt nicht zur Ruhe, weil er ständig darauf wartet, dass ihm Aufmerksamkeit geschenkt wird? Jedes Mal, wenn du dich bewegst oder er ein Geräusch hört, schaut oder steht er auf und kommt zu dir. So komisch es sich vielleicht anhört, bedeutet das, dass du deinem Hund Ruhe beibringen musst. Dazu solltest du beim Hundetraining für zu Hause üben, deinen Hund auf seinen Platz schicken zu können. Dort muss er so lange bleiben, bis du die Ruheübung für deinen Hund durch das Auflösungskommando (z.B. “Lauf”) oder ein anderes Kommando (z.B. Abruf) beendest. Wie bei jedem Training startest du unter geringer Ablenkung, wenn du und Zamperl alleine im Zimmer sind, und mit einer kurzen Dauer (z.B. 10 Sekunden auf dem Platz bleiben). Klappt das gut, steigerst du die Ablenkung und die Zeit langsam, bis du deinen Hund ins Körbchen schicken kannst oder in seine Hundebox zum Schlafen (oder zumindest zum Entspannen), wenn es an der Tür klingelt oder Besuch durch die Wohnung läuft. Dadurch kannst du nicht nur deinen Hund zur Ruhe bringen, sondern kannst dich auch selbst wieder auf das konzentrieren, was ansteht.

Regel 4 beim Hundetraining für zu Hause: Das “Ab”-Kommando

Dein kleiner Wirbelwind soll lernen, die Individualdistanz zu respektieren und niemandem zu nahezukommen, der es gerade nicht möchte. Bei anderen Hunden wird das beispielsweise durch ein drohendes Knurren geklärt. Das bringt den Junghund dazu, darauf zu warten, dass der Althund wieder Kontakt haben möchte. Im Alltag mit Menschen beginnt das schon, wenn dein Vierbeiner immer bei oder gar auf dir liegt. Oder dein Hund springt den Besuch an und wird auch bei dir körperlich, um noch mehr Kontakt und Aufmerksamkeit zu bekommen.

Vorsicht: Ein Hund, der im Haus ungefragt ständig in deiner Nähe sein und dich kontrollieren darf, …

  1. … wird draußen meist nicht sehr erpicht auf deine Nähe sein und sein eigenes Ding machen.
  2. … kommt drinnen oft schlecht zur Ruhe ohne dich.
  3. … wird dich schnell als seine Ressource/sein Besitz und nicht als Anführer und Autoritätsperson wahrnehmen.

Daher gehört es zum Hundetraining für zu Hause, dass du Zeiten festlegst, in denen Wauzi konsequent von dir weggeschickt wird, bis er zur Ruhe gekommen ist. So wird sich der Hund das Anspringen abgewöhnen, dir nicht immer auf die Pelle rücken und ruhig warten, bis er dran ist.

Übrigens: Denke daran, dass die Hunderegeln für Besucher genauso gelten wie für dich und deine Familie. Deshalb erkläre allen, die mit ihm Kontakt haben, wie sie deinen Hund richtig begrüßen oder sich ihm gegenüber verhalten sollen, wenn er etwa auf seinem Platz liegt

Hilfe, ich schaffe es nicht, die Hunderegeln durchzusetzen!

Hast du schon alles versucht, doch dein Hund springt immer noch hoch, jault und bettelt, dann verzweifle nicht. Einige Vierbeiner haben einen sehr starken Willen und viel Durchhaltevermögen. In manchen Fällen kann es auch sein, dass es einen anderen Grund für das Verhalten gibt. Schreib unser HUni-Team gern unverbindlich an, erkläre dein Problem und wir unterstützen euch mit mehr Tipps und Tricks.